Bild: fotofestival-sandstein
Eingebettet in das Elbsandsteingebirge liegt die Stadt Königstein am Ufer der Elbe. Auf dem Tafelberg hoch über ihr thront die gleichnamige Festung Königstein, eine der größten und schönsten Bergfestungen Europas. Allein der phantastische Ausblick, der sich an fast jedem Punkt des 1700 Meter langen Wallgangs ergibt, lohnt schon den Aufstieg.
Neben dem Panorama, der spannenden Architektur und Geschichte setzt vor allem auch das äußerst abwechslungsreiche und vielfältige Erlebnisprogramm für Jung und Alt neue Maßstäbe im europäischen Festungstourismus.
Monument und Geschichte
Geschichte
König Wentzel der I. von Böhmen, Herrscher über das Königreich Böhmen, erwähnte 1233 erstmals eine mittelalterliche Burg auf dem Königstein mit ihrem Burggrafen Gebhard vom Stein. Die erste vollständige Bezeichnung "Königstein" in der Oberlausitzer Grenzurkunde siegelte Wenzel I. "in lapide regis" (lat.: auf dem Stein des Königs). Per Vertrag von Eger 1459 wurde der Königstein dem Herzogtum Meißen und damit den Wettiner Kurfürsten zugesprochen.
Kurfürst Christian I. befiehlt schließlich 1589 den Königstein zur Landesfestung auszubauen, nachdem Kurfürst August durch den Brunnenbau 1563 die Voraussetzungen dafür geschaffen hatte. In der Folge wurde die Festung durch sächsische Herzöge und Kurfürsten als sicherer Rückzugsort, Jagd- und Lustschloss und auch als Staatsgefängnis genutzt. Kanzler Dr. Nikolaus Krell wurde als führender Calvinist auf Geheiß der streng lutherischen Kurfürstenwitwe 1591 als erster Staatsgefangener inhaftiert. Ihm folgten bis 1922 über 1000 weitere Gefangene, darunter Böttger, Bakunin oder Bebel.
Unter den wechselnden Verantwortlichen und Eigentümern wurde die Festung immer wieder modernisiert. So gelang es bis heute niemandem, die Festung militärisch zu erobern. 1806 wurde Königstein eine Rheinbundfestung im neuen Königreich Sachsen. Napoleon inspizierte Königstein 1813 und attestierte ihr absolute Wehrhaftigkeit.
1815 wurde Königstein zur einzigen sächsischen Landesfestung erklärt und diente der Königsfamilie bis 1866 als Fluchtpunkt. Ab 1870 wurde die Festung zumeist als Kriegsgefangenenlager oder Lazarett genutzt, 1949 wurde ein Jugendwerkhof eingerichtet. Seit 1955 ist die Festungsanlage auf dem Königstein ein Museum. Hier wird heute Geschichte auf vielfältige Art und Weise transparent und lebendig.
Weitere Informationen zur Geschichte
Architektur
Kurfürst Christian I. von Sachsen und sein Nachfolger ließen die bereits vorhandene Burg zwischen 1589 und 1597 zur stärksten Festungsanlage Sachsens ausbauen. Sie ergänzten den zerklüfteten Tafelberg rundherum mit hohen Mauern und errichteten viele der heute noch vorhandenen 50 Gebäude, z.B. das Torhaus, die Streichwehr, die Alte Kaserne, die Christiansburg oder das Alte Zeughaus. Weitere Bauetappen im 17. und 19. Jahrhundert ergänzten die Befestigungsanlagen und das Gebäudeensemble. Damit ist die Festung Königstein ein beeindruckendes Ensemble von Bauwerken der Spätgotik, der Renaissance und des Barock bis hin zum 19. Jahrhundert.
Die gesamte Festungsanlage umfasst 9,5 Hektar. Der Wallgang der Festung hat eine Länge vom 1700 Metern und ihre Mauern ragen bis zu 42m auf.
Naturerlebnis
Nicht nur Naturliebhaber lockt der unfassbare Ausblick über die Sächsische Schweiz und das Elbtal auf die Festung Königstein. Der 1700m lange Panoramaweg entlang der Festungsbrüstung bietet zu jedem Zeitpunkt beindruckende Aussichten.
Aber auch im Inneren der Festung findet sich beispielsweise mit dem Garten am Kommandantenhaus eine liebevoll gestalte Oase für müde Wanderer. Das weitläufige Festungsareal lädt zudem an vielen schattigen Plätzen zum Verweilen und Entspannen ein.
Wer mehr Adrenalin möchte, kann sich im Kletterwald Königstein am Fuße der Festung, vis-á-vis vom Parkhaus, richtig austoben. Zudem ist die Festung Königstein Ausgangspunkt für herrliche Touren zu den Tafelbergen des Elbsandsteingebirges wie den Lilienstein, den Pfaffenstein oder die Bastei sowie durch die romantischen Täler der Sächsischen Schweiz. Darüber hinaus führt entlang der Festung Königstein die traditionsreichste und im Gesamtverlauf attraktivste Wanderroute in der Sächsischen Schweiz entlang – der Malerweg. Die Umgebung betet viele Erlebnisse für Groß und Klein.